Seit gut zwei Monaten sind wir
hier in Ecuador am arbeiten und grundsätzlich gefällt es uns sehr gut.
Natürlich gibt es auch hier unverständliche Dinge, die es zu akzeptieren und
kulturelle Schwierigkeiten, die es zu überwinden gilt. Aber was wir hier
vorgefunden haben und bei was wir mitarbeiten können, ist echt gut und sehr
unterstützenswert. Die Situation der Volontärinnen hat sich etwas beruhigt und
mittlerweile ziehen alle mehr oder weniger am gleichen Strang. Hoffentlich
bleibt dies so. Zudem sind im Moment zwei spanische Krankenschwestern vor Ort,
die hier für zwei Monate mitarbeiten werden und mit denen wir zwischendurch die
Wochenenden verbringen. Es sind erst knapp drei Monate von insgesamt zehn des
neuen Schuljahres ins Land gezogen und doch kam gestern schon eine
Hiobsbotschaft. Wir haben kein Reis mehr. Wie, kein Reis mehr, haben wir uns
selbst und später die zwei Leiterinnen des Projekts gefragt. Können wir nicht
einfach neues kaufen? Nein, dafür fehlt das Geld. Wie bitte?! Wird hier etwa das
Motto des Supermarktgiganten aus Deutschland gelebt, „Geiz ist geil?“ Wir
lassen uns erklären, dass Sponsoren in der Regel ein Teilprojekt für ein Jahr
unterstützen und wenn dieses abgeschlossen ist von Dannen ziehen. Da es für
Sponsoren nicht attraktiv ist, Malzeiten für Kinder zu bezahlen, sind diese
sehr rar gesät oder gar nicht vorhanden. Lieber helfen sie bei
„Prestigeprojekten“ wie dem Bau eines Hauses mit, um dann ihren Namen später
eingraviert im Eingangsbereich vorzufinden. Natürlich ist der Bau der
Infrastruktur genauso wichtig, keine Frage, nur ist dies im Moment gerade nicht
akut.
Heute haben wir mit der Chefin
das Gespräch gesucht, uns informiert und uns die Listen der Sponsorengelder
zeigen lassen, um dann festzustellen, dass es gar keinen Essenssponsor gibt!
Das Geld dafür wird Jahr für Jahr mühsam mit Kleinstbeträgen zusammengekratzt.
Aufgelistet sind zum Beispiel der Altkleiderverkauf (9 Sfr. pro Jahr!), Zinsen
der Bank (45 Sfr. pro Jahr!), Verkauf von Altpapier (50 Sfr. pro Jahr!), Verkauf
von Getränken (350 Sfr. pro Jahr!) und Spenden, die sich im einstelligen
Bereich bewegen. Alle diese winzigen Beträge müssen am Schluss aufsummiert
8’000 Sfr. ergeben, damit zehn Monate lang, fünf Mal die Woche, zwei Mal pro
Tag, 50-60 Kinder eine warme Malzeiten erhalten. So wie es aber im Moment
ausschaut, kommt man nicht auf den nötigen Betrag. Wir überlegen uns, wie wir
helfen können und haben nun die Idee, zwei uns bekannte Organisation in der
Schweiz anzuschreiben, um Geld für den Kauf von Nahrungsmitteln zu generieren.
Daneben haben wir uns überlegt, einen Aufruf auf unserem Blog, auf Facebook und
per Whats-App zu starten, dieses Mal nicht via die Internetplattform 100-days,
sondern völlig unkompliziert und direkt. So gehen keine Spenden für Gebühren
verloren und wir könnten, falls Geld zusammenkommt, den gesammelten Betrag dem
Projekt direkt überweisen.
Falls also jemand von euch
vorhat, dieses Jahr eine Spende zu tätigen oder ein verfrühtes
Weihnachtsgeschenk an Kinder zu geben, dies wäre die perfekte Möglichkeit. Bei
Interesse könnt ihr euch gerne bei uns melden, um noch mehr Informationen zu
erhalten. Oder aber direkt, auf unten genanntes Konto, einen kleinen Betrag mit
dem Vermerk „Reis ist geil“ einzahlen. Wir und vor allem die Kinder vor Ort
wären euch unendliche dankbar! Einige mögen sich nun fragen was mit all dem
Geld, 5'671 Sfr. waren es um genau zu sein, welches wir Benj & Janina vor
1.5 Jahren gespendet haben, passiert ist. Hier findet ihr eine Auflistung der
Ausgaben, die uns die Projekte in Indien und Ecuador gekostet haben:
Flug nach Indien |
745.- |
Flug nach Ecuador | 1984.- |
Indien Visa (2 Monate) | 100.- |
Ecuador Visa (12 Monate) | 900.- |
Spanischkurs (5 Wochen) | 1584.- |
Spenden Indien | 1400.- |
Spenden Ecuador | 100.- |
6813.- | |
Auf eure grosszügigen Spenden
haben wir bisher also knapp 1'200 Sfr. aus der eigenen Tasche draufgelegt, nur
um in den zwei Projekten mitarbeiten zu können. Die insgesamt mehr als 13'000
Sfr. an Lebenskosten, die während der 10 Monaten in den Projekten anfallen,
sind natürlich nicht eingerechnet und werden selbstverständlich von uns selbst
berappt. Ihr seht also, Freiwilligenarbeit ist leider sehr kostspielig. Weil
Reis geil ist und wir keinen haben, bitten wir höflich um ein paar Franken für
das Essensbudget des Casa Padre Silvio. Seid lieb gedrückt!
KONTOANGABEN:
Benjamin Hofer
Feldrainstrasse 6
3098 Köniz
Konto: 30-195112-8
IBAN: CH50 0900 0000 3019 5112 8
BIC/SWIFT: POFICHBEXXX
Vermerk „Reis ist geil“
http://chankuap.org/apoyo-al-proyecto-casa-p-silvio-broseghini/BIC/SWIFT: POFICHBEXXX
Vermerk „Reis ist geil“
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