Nach einer Zwischenlandung in Dubai um Mitternacht und einem
mehrstündigen Aufenthalt, welchen wir mit Essen und manche von uns mit ein
wenig Schlaf überbrücken, fliegen wir um 4:35 Uhr weiter Richtung Indien. In
Delhi angekommen brausen wir mit der Metro zum Bahnhof, deponieren unser Gepäck
bei einer indischen Abgabestelle, treiben ein Ticket im „International Tourist
Office“ für die Weiterfahrt nach Amritsar am selben Tag auf, pennen für eine
halbe Stunde auf dessen Sofa ein, fahren zur Rushhour per Tuk-Tuk zu einem
Einkaufszentrum und per Metro zurück. Um 16:30 Uhr besteigen wir den sechs
Stunden dauernden Zug nach Amritsar. Da wir den Luxuszug Shatabdi Express
gebucht haben, steht jedes Mal, wenn wir aus unseren Kurzschlafphasen
aufschrecken, entweder ein kleiner Snack oder gar eine komplette Mahlzeit auf
unserem Tischlein bereit. Um 23 Uhr erreichen wir, vollgestopft wie eine
Entenleber kurz vor dem Schlachten, Amritsar. Kurz über die Strasse jucken, im
Hotel Grand einchecken, um nach 36 Stunden Reisen in einen komatösen Schlaf zu
fallen.
Wir erwachen und sind immer noch gesund! Dies bedeutet, dass
einer glücklichen Wiedervereinigung von Janina und dem Goldenen Tempel nichts
im Wege steht. Nach einem leckeren Frühstück und einer weiteren Errungenschaft
(Zugtickets in sinnvoller Zeit erwerben) fahren wir zum Sikh-Tempel, by the
way, immer noch fit und munter. Schuhe ausziehen, Kopf bedecken, Füsse waschen
und rein geht’s ins Heiligtum. Die Menschenmasse, welche sich fast geräuschlos
bewegt, der Gesang des Granthis welcher über die ganze Anlage (welche riesig
ist) wabert und die friedliche Stimmung haben etwas Magisches und beeindrucken
uns sehr. Nach mehreren Fotos mit Einheimischen, die uns und Janinas Haare
anscheinend spannend finden, laufen wir über die Brücke rüber zum Harmandir
(das goldene Ding), welcher mit 750 kg Blattgold verziert ist und werden dort
Zeugen von Gesang, Opfergaben in Form von Geld und einem nicht abreissen
wollenden Menschenstrom. Über denselben Weg gelangen wir zurück zur marmornen
Tempelanlage und schlendern noch eine
gute Stunde umher; vorbei an badenden Kindern, Greisen, Behinderten und
abgeschirmt vor unerwünschten Blicken auch Frauen.
Das Bad im Nektar (für uns
leider nur schmutziges Wasser) des Sees der Unsterblichkeit in der Mitte der
Tempelanlage setzt sich jeder Sikh mindestens einmal im Leben zum Ziel. Es ist
fester Bestandteil des Rituals eines Tempelbesuchs, gefolgt vom Lauschen der
Rezitationen aus dem Guru Granth Sahib, dem Buch das als letzter Lehrer (Guru)
der Sikhs gilt und die Wahrheit über den einen Gott offenbart. Zum Abschluss
erhält jeder Besucher des Tempels eine Mahlzeit, da man das Gurdwara
(Tempelkomplex) niemals ungenährt verlassen soll.
Zusammenfassend lassen sich die Sikhs etwas plump als
Mischung aus Islam und Hindu-Religionen verstehen, die sich historisch aufgrund
ihrer geografisch ungünstigen Lage stets gegen Inder und Pakistani verteidigen
mussten, woher sich zu einem grossen Teil die Sikhsymbolik (siehe das aus
Waffen bestehende Khanda, Zeichen der Sikhs) ableiten lässt.
Mit dem Tuk-Tuk geht’s zurück ins Hotel, wo wir unsere
frisch gewaschene und vom Bügeln noch warme Wäsche in Empfang nehmen. Noch kurz
was essen, dann ab ins Bett, damit wir am nächsten Tag schon um 5:45 Uhr beim Goldenen
Tempel unsere Füsse ein weiteres Mal waschen und das Heiligtum bei
Sonnenaufgang betreten können.
schön hets das mal klappet janina :) u benj het zschlaraffeland uf ärde gfunde, tischlein deckdich ;) gniessets u dass dr witerhin gsund blibet :) gruss klausi
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