Jeden Tag ausschlafen, sich bekochen lassen, der Schule lediglich als Gast einen Besuch abstatten und wenn's hoch kommt den Abwasch machen – so könnte es sich leben lassen. Doch diese Realität ist nur von kurzer Dauer und heute verlassen wir das Schlaraffenland bereits wieder.
Die Rede ist von der Familie Bontoux, Janinas Tante Chrigi mit ihrem Ehemann Francois und den beiden Teenagern, die uns von Kopf bis Fuss verwöhnen und uns mit ihrem ruhigen, bedachten Umgang untereinander überwältigen. Zum ersten Mal sind Luc und Simone, Janinas Cousin und Cousine, in einem gesprächsfähigen Alter, spielen mit uns Volleyball und haben eine ähnliche Lebenswelt: high school. Die Abende sind geprägt von wartenden Hausaufgaben, die nur halb so spannend sind wie der Austausch mit echten high school teachers und deshalb unvermeindlich in den Hintergrund rutschen. Dies mag sich für unsere Ohren ganz normal anhören, doch für amerikanische Standards in einer reichen Gegend (kaum schwarze Bevölkerung, dafür Poloshirts und Golfschläger), fallen Kinder die ihre Hausaufgaben vernachlässigen aus dem Rahmen – für uns kaum zu glauben. Doch das Bild wird noch verstärkt, als wir der Ridgewood High School einen Besuch abstatten. Die Infrastruktur ist unglaublich, Sportlehrer Benj erblasst vor Neid, die Schulkids sind selbständig und gar fähig sich ihren eigenen Klettergurt zu knüpfen. Wo sind all die Amokläufer, halbnackten Cheerleader und Drogenopfer? Kaum Auffälligkeiten, vereinzelnt farbige Haare, kein Gekreische. Vielleicht liegt's an uns und unserer Ferienstimmung oder wir schwelgen in Nostalgie, da wir schon lange kein Schulhaus mehr von innen gesehen haben. Woran auch immer es liegt, wir sind tief beeindruckt von der Disziplin und Angepasstheit, die wir beobachten und überlegen uns, ob wir jemals in so eine Welt reingepasst hätten. Wir spinnen den Gedanken weiter und erkennen warum die Drogenopfer und ihre Freunde nicht sichtbar sind; sie wurden schlicht aus dem Schulalltag verbannt und haben sich komplett assimiliert – für uns bleiben sie unsichtbar.
Nach der Schule finden wir Zeit mit Luc und Mo, kurz für Simone, Volleyballschlachten auszutragen. Die Konzentration der beiden Teenager übersteigt unsere um Meilen und wir gehen einzig und allein nicht sang und klanglos unter, weil wir ein paar mentale Tricks auf Lager haben. Ausserdem finden wir Zeit Chrigi auf ihre Arbeit zu begleiten, was ein besonderes Highlight ist. Sie arbeitet als Masseurin in einem Fitnesscenter und entpuppt sich als eine der sehr begnadeten auf ihrem Gebiet. Nach all den Massagen rund um den Globus, finden wir hier wahre Entspannung mit Fingerspitzengefühl. Leider hat Janina die optimale Abfolge von Massage und Training noch immer nicht verstanden und absolviert unmittelbar nach der Massage ihr erstes Kickboxtraining in acht Monaten. Dies resultiert in geschundenen Füssen, komplett verspanntem Rücken und Wadenmuskelkater. Schade.
Am Wochenende arbeiten alle etwas weniger und so finden wir Zeit, gemeinsam eine kleine Wanderung im Ramapo Park zu machen und als Dankeschön für unsere Gastfamilie zu kochen. Da wir uns schon lange nicht mehr als Chefkochs austoben konnten, legen wir uns für die gesundheitsbewussten Feinschmecker ins Zeug.
Der Waldspaziergang erinnert uns an den Jura und die umliegenden Wälder Biels. Wir erzählen über den Sommer in Bern, schwärmen von Aare und Gurtenfestival, es scheint, als würden wir uns langsam mit unserer Heimkehr beschäftigen. Nun heisst es, mit jedem Tag der (harten) Realität in der Schweiz einen Schritt näher zu treten und bald unsere Freunde und Familie in die Arme schliessen zu dürfen.
Die Rede ist von der Familie Bontoux, Janinas Tante Chrigi mit ihrem Ehemann Francois und den beiden Teenagern, die uns von Kopf bis Fuss verwöhnen und uns mit ihrem ruhigen, bedachten Umgang untereinander überwältigen. Zum ersten Mal sind Luc und Simone, Janinas Cousin und Cousine, in einem gesprächsfähigen Alter, spielen mit uns Volleyball und haben eine ähnliche Lebenswelt: high school. Die Abende sind geprägt von wartenden Hausaufgaben, die nur halb so spannend sind wie der Austausch mit echten high school teachers und deshalb unvermeindlich in den Hintergrund rutschen. Dies mag sich für unsere Ohren ganz normal anhören, doch für amerikanische Standards in einer reichen Gegend (kaum schwarze Bevölkerung, dafür Poloshirts und Golfschläger), fallen Kinder die ihre Hausaufgaben vernachlässigen aus dem Rahmen – für uns kaum zu glauben. Doch das Bild wird noch verstärkt, als wir der Ridgewood High School einen Besuch abstatten. Die Infrastruktur ist unglaublich, Sportlehrer Benj erblasst vor Neid, die Schulkids sind selbständig und gar fähig sich ihren eigenen Klettergurt zu knüpfen. Wo sind all die Amokläufer, halbnackten Cheerleader und Drogenopfer? Kaum Auffälligkeiten, vereinzelnt farbige Haare, kein Gekreische. Vielleicht liegt's an uns und unserer Ferienstimmung oder wir schwelgen in Nostalgie, da wir schon lange kein Schulhaus mehr von innen gesehen haben. Woran auch immer es liegt, wir sind tief beeindruckt von der Disziplin und Angepasstheit, die wir beobachten und überlegen uns, ob wir jemals in so eine Welt reingepasst hätten. Wir spinnen den Gedanken weiter und erkennen warum die Drogenopfer und ihre Freunde nicht sichtbar sind; sie wurden schlicht aus dem Schulalltag verbannt und haben sich komplett assimiliert – für uns bleiben sie unsichtbar.
Am Wochenende arbeiten alle etwas weniger und so finden wir Zeit, gemeinsam eine kleine Wanderung im Ramapo Park zu machen und als Dankeschön für unsere Gastfamilie zu kochen. Da wir uns schon lange nicht mehr als Chefkochs austoben konnten, legen wir uns für die gesundheitsbewussten Feinschmecker ins Zeug.
Der Waldspaziergang erinnert uns an den Jura und die umliegenden Wälder Biels. Wir erzählen über den Sommer in Bern, schwärmen von Aare und Gurtenfestival, es scheint, als würden wir uns langsam mit unserer Heimkehr beschäftigen. Nun heisst es, mit jedem Tag der (harten) Realität in der Schweiz einen Schritt näher zu treten und bald unsere Freunde und Familie in die Arme schliessen zu dürfen.
Ja, ihr nähert euch wirklich in grossen "Schritten" der Schweiz:-)
AntwortenLöschenA propos Schule: manchmal wünschte ich mir auch ein klein bisschen mehr Disziplin, Angepasstheit,...an unserer Schule ;-)
Dankedankedanke für die Bilder und den Bericht!
Herzlichst
MaRu
Pengschameng, ich glaub du hasch was im bart ;-)
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