Völlig übermüdet, da nur vier Stunden geschlafen, erreichen wir Las Vegas und sehen uns schon beim "baggage claim" mit den ersten Slotmaschinen konfrontiert. Unausgeschlafen in Las Vegas zu erscheinen stellt sich in den kommenden Nächten als nicht die Beste Entscheidung heraus, die wir bisher auf unserer Reise getroffen haben.
Am Mittag checken wir im Monte Carlo Hotel ein, welches über bescheidene 3'250 Zimmer verfügt, 15 Restaurants beherbergt und ein 8'300 Quadratmeter grosses Casino sein eigen nennt, indem sich 1'200 Slotmaschinen und unzählige Poker-, Roulette- und Black-Jacktische befinden. Wie so oft in Amerika gilt auch hier: bigger is better!
Der Film Hangover schien uns bisher immer komplett übertrieben; wer auf dieser Welt würde einen Tag vor seiner Hochzeit, die unheimlich durchstrukturiert und proper daherkommt, so auf den Putz hauen und dann niemandem davon erzählen? Beim Eintauchen in das amerikanische Verständnis dieser sündigen Stadt im Wüstenstaat, sollten wir die Antwort finden.
Gleich am ersten Tag wird Janina im Lift von einem älteren Herrn angesprochen, ob sie Glück im Spiel hätte, auf ihre Antwort, dass sie nicht spiele, weil es sie nicht interessiere, war er nicht vorbereitet und der Smalltalk damit beendet. Es scheint als dürfte man Sin City nicht mit Mass geniessen. Von den Amerikanern die wir auf unserer Reise getroffen haben, waren alle von Vegas und den Möglichkeiten sich völlig gehen zu lassen, über die Stränge zu schlagen und dem Bünzlialltag für einige Nächte den Rücken zu zukehren, begeistert. Deshalb trifft der Spruch "What happens in Vegas, stays in Vegas" zu 100% auf die amerikanische Touristen zu. Denn für diesen gibt es nichts reizvolleres, als ein Bier auf offener Strasse zu trinken, was nur am berühmten Strip legal ist, Geld zu verzocken, freizügig zu sein und wenn es hochkommt sogar das Tanzbein zu schwingen. Einfach all das zu tun, was man an einem Fraitagabend auch in Bern machen kann. Das ist vielleicht der Grund, weshalb wir zwei Schweizer immer wieder auf unseren "amazing" Tanzstil, auf die Gelassenheit, die wir versprühten und unsere wenig verklemmte Art angesprochen wurden. So gewinnen wir die Aufmerksamkeit von drei 24-jährigen Texanerinnen, die zum Teil zum ersten Mal in Vegas waren und nicht mehr wussten wo ihnen der Kopf stand. Die drei feiern rund um die Uhr, ohne die Euphorie oder den Alkoholpegel jemals sinken zu lassen, obwohl ihre Augenringe und die Schulden auf der Kreditkarte mit jedem Tag grösser werden. Sie verstehen uns überhaupt nicht, als wir am dritten Abend in Erwägung ziehen im Hotelzimmer zu bleiben und uns bloss einen Film anzuschauen (was wir dann doch nicht schaffen). Offenbar entdecken die texanischen Freundinnen gerade ihr Unterbewusstsein und lassen es völlig ungesteuert ihre Handlungen lenken, bloss um dann halbbenommen am Flughafen zu realisieren was mit ihnen geschehn ist; doch zum Glück steht hier nochmals "What happens here, stays here. (Just a friendly reminder.)" und somit wird all das Geschehene wieder ungeschehen gemacht.
Verglichen mit dem 0815-Ami, der einmal im Leben nach Vegas fährt und dann versucht alles nachzuholen, ist der Durchschnittsberner geradezu ein Partyprofi, der vermutlich sogar die Fähigkeit erworben hat, seine Feieridentität in den Alltag zu integrieren und sie nicht in Vegas zurücklassen muss. Für uns ist Vegas nicht sündiger als jede andere (europäische) Stadt und wir genossen jede Stunde: Cirque du Soleil, Black Jack, Nachtclubs, Buffet essen und gratis Cocktails in den Casinos.
Noch übernächtigter als beim Anflug treten wir den Rückflug nach Los Angeles an, verharren dort acht Stunden am Flughafen, steigen um 23 Uhr in den Flieger nach Washington D.C. und somit auf eine Reise zurück in Janinas Vergangenheit als kleines Schulmädchen.
Ich wünsche euch eine schöne Reise in Janinas Vergangenheit und gute Erholung von dem Las Vegas Abenteuer:-)
AntwortenLöschenHerzliche Grüsse
MaRu
super bricht :-) vil spass bim spuresueche :-)
AntwortenLöschenggggglg klausi