Intensität macht nachdenklich (24.4.14-29.4.14)

Unser Roadtrip führt uns von Hood River nach Bend in ein schnuckliges Städtchen mit vielen Cafés, Restaurants und unberechenbarem Aprilwetter. Der Grund für einen Stopp bei dieser Destination liegt unter anderem darin, dass sich hier ein wunderbares Hotel verbirgt, in welchem wir gedenken unser 12-jähriges Jubiläum zu feiern. Während wir uns im gediegenen Hotel mit dem klingenden Namen "Old St. Francis School" gemütlich unter die warme Decke kuscheln, muss Norbert die zwei bitterkalten Nächte alleine auf dem Parkplatz verbringen, was er uns jedoch nicht übel genommen hat. Die Unterkunft ist, wie es der Name erahnen lässt, ein ehemaliges Schulhaus, dass zu einem Hotelbijou umgebaut wurde. Zum in einer Gartenanlage stehenden Komplex gehören neunzehn rustikale Zimmer, ein Pub, zwei Bars, ein türkisches Bad, ein Kino und eine Eventhalle. Jede dieser Räumlichkeiten besticht mit ihrem eigenen Charm und einer kreativen Ausstattung. So sitzt man im Kino, welches für Hotelgäste gratis ist, nicht in Sesseln, sondern in Zweiersofas und kann während dem der neuste Hollywood Blockbuster läuft, das zuvor geordete Menü verspeisen oder einen Drink schlürfen. Nachts besuchen wir das Kino, schauen im türkischen Bad sitzend den Schneeflocken, welche zum offenen Dach hereingewirbelt werden, zu und durch den Tag schlendern wir auf einem ausgedehnten Spaziergang, dem Fluss entlang, Richtung "Old Mill District". 




Nach diesen gemütlichen Tagen machen wir uns auf, um zum komisch klingenden, aber umso schöner wirkenden "Jedediah Smith Redwoods State Park" zu gelangen. Hier zwischen den riesigen, alten und majestätisch wirkenden Bäumen haben wir Norbi hingepflanzt und uns für zwei Nächte niedergelassen. Am Abend ist Marshmallow brutzeln mit Janina angesagt und durch den Tag streifen auf längeren Spaziergängen durch die Gegend, resp. durch die Wälder und picknicken an einem Fluss der aussieht wie die Aare in Bern. Morgen geht es weiter zu einem nächsten State Park, bevor wir dann die nächste grosse Stadt besuchen: San Francisco.




Wir haben im letzten Post geschrieben, dass wir entschleunigt am Reisen sind. Wie wir nun bemerkt haben stimmt dies gar nicht, haben wir in den letzten 50 Tagen immerhin 21x den Schlafplatz, also die Ortschaft, gewechselt. Was wir als entschleunigtes Reisen wahrnehmen ist wohl eher die Tatsache, dass wir nicht von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit eilen, sondern uns durch intensive Gespräche und Erlebnisse mehr mit uns selber und unserem Leben auseinandersetzen. Wir spüren, dass die Reise langsam dem Ende entgegen geht und schöne Gedanken an Familien und Freunde steigen auf. Jedoch mischen sich unter diese Gefühle eine nicht zu unterschätzende Portion Angst und Unsicherheit bezüglich Wiedereinstieg, Jobsuche und nähere Zukunft. Leben wir im Moment noch unser Traum und erhaschen Unmengen an Freiheitsgefühlen und noch mehr intensive Momente, ausgelöst durch wunderbare Naturschauspiele, neue Bekanntschaften, kleine Glücksmomente aber auch Ungerechtigkeiten und Armut, die man zu Gesicht bekommt, ist die Vorstellung an den "alten" Alltag in der Schweiz, so schön dieser auch war, nicht ganz einfach vorzustellen.  
Um diesem Reiseloch, welches in der Schweiz auf uns wartet, entgegenzuwirken, haben wir schon jetzt damit begonnen, einen Fotovortrag auf die Beine zu stellen. Zum einen um das Erlebte während der aktuellen Reise noch einmal zu erleben, zu bewältigen und zu integrieren, zum andern um mit einem Projekt und einem Plan in der Schweiz aufzukreuzen. 
Damit wir bei unserer Heimkehr etwas zu erzählen haben, werden wir zwei Glücksrebellen das machen was wir am besten können, um das Leben und seine Geschichten in vollen Zügen geniessen und erleben zu können: Freiheit, Intensität und Glück suchen gehen.

Kommentare

  1. So schön, habt ihr euer Jubiläum an einem so gemütlichen Ort gefeiert. Das mag ich euch sehr gönnen!!
    Kommentar zu euren wehmütigen Gedanken folgt im Mail...
    Ganz ganz herzlich
    MaRu

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  2. dir heits scho schnön dir zwöi! :-)
    chunt scho guet, hanech süsch de es paar tipps wie dasme sone arbeitstag dürebringt ;-)

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  3. ahja, schöni fotos!
    gruss, klausi

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