BoB und die drei Musketiere (2.1.14-7.1.14)

Der fahrbare Untersatz (BoB) ist erstanden und wir befinden uns an den Traumsurfstränden von WA (Western Australia), ohne Surfbrett, da sich hier nur die Grossen ranwagen. Dieses neuerlangte Freiheitsgefühl barg aber noch ein bis zwei Tücken, bis es sich einstellte.

Nach einem entspannten Neurjahrstag ohne Sorgen und Möglichkeiten etwas für unseren Van zu tun, starten wir voller Kauflust in den 2. Januar. Gegen Mittag treffen wir die Busbesitzer Henri und Rapha zwei Work-and-Traveller aus Nordfrankreich und fahren gemeinsam zu einem Automechaniker, dem wir für viel Geld den Auftrag erteilen den Toyota Hiace (Baujahr 1987, ja etwas alt) auf Mängel zu inspizieren. Wir haben davor dasselbe mit den Besitzern getan und sie für vertrauenswürdig, sympathisch und aufrichtig befunden. Wir sind keine Autoversteher, dafür haben wir gute Menschenkenntnisse und gehen davon aus, dass dies so ähnlich funktioniert wie mit Hunden und ihren Herrchen. Während der Mechaniker sich ans Werk macht, versuchen wir den ausgehandelten Autopreis (5700 $) bar in die Hand zu kriegen, um ihn später weiterzureihen. Dies ist einfacher gesagt als getan, denn als ehemalige Studenten, haben wir noch 2000er Limiten auf unseren Konten. Eine nach der anderen Karte wird eingeschoben und der maximale Betrag abgehoben, bis zur Kreditkarte, welche den Betrag aber nicht hergeben will. Auf einmal wird sie eingezogen, kurz darauf von der freundlichen Bankangestellten wieder rausgegeben und erneut eingezogen. Was zum Henker? Nur diesmal ist die Frau hinter der Glasscheibe überfordert und nach einem sichtlich harzigen bis geshässigen Gespräch mit einem Kreditkartensichterheitsinstitut nicht mehr bereit die Karte auszuhändigen. Da hilft auch kein Fax von Credit Suisse und kein mitleiderregender Blick mehr. Etwas konsterniert, ohne Geld und viel zu spät treffen wir uns wieder mit den Vanbesitzern beim Automech, wo wir die hoffentlich nur temporäre Geldpleite beichten müssen. Unsere Menschenkenntnisse täuschten uns nicht, der Van ist in Ordnung, aber der Deal kann heute nicht steigen.

Pünktlich zum Abendessen steht Mätthu (mit Bankkonto in der Schweiz und Kreditkarte) in der Hosteltür und wird von uns herzlich begrüsst. Noch am selben Abend treiben wir das nötige Kleingeld auf und sind zuversichtlich, damit die letzte Nacht in einem Hostel verbracht zu haben.

Bereits frühmorgens treffen sich Mätthu und Janina mit Henri in Fremantle, um den Autobesitzer zu transferieren, während Benj das nächste Spital aufsucht, um sich erneut untersuchen zu lassen (keine Angst, die Resultate liegen bereits vor und ihm geht es gut). Der Nachmittag wird mit Reifenwechsel, Provianteinkauf und letzten Roadtriptipps, sprich welche Streicheleinheiten brauch BoB und wie hoch sind die Bussen für illegale Passagiere etc., von Henri verbracht.



Am Morgen des 4. Januars 2014 startet, nur fünf Tage nach unserer Ankunft in Down Under, offiziell unser Roadtrip einmal quer durch die Insel. BoB ist noch etwas verschlafen und bereitet uns ein paar Schreckminuten, doch dann geht's los. Die erste Nacht verbringen wir, nach einem Sonnenuntergang mit malerischem Leuchtturm im Vordergrund, auf einem Sportplatz in Bunbury. Wildcampieren in besiedelten Gegenden Australiens ist illegal und dementsprechend ein Versteckspiel mit der Polizei: bei Tageslicht den Schlafplatz inspizieren, in der Dunkelheit hinfahren, nächtigen, frühmorgens wegfahren. BoB macht dabei eine gute Figur und bietet Platz für alle drei Musketiere. Einzig wenn wir BoB auf unbefestigte Strassen führen, beginnt er zu scheppern und klappern, es fühlt sich an, als würde er gleich auseinanderfallen. Was wir mangels Vorbereitungen nicht wussten, Australiens Zeltplätze sind fast ausschliesslich über solche Sandstrassen zu erreichen. Das Motto lautet demnach: Bärner on Bus (BoB) spielen Verstecken mit der Polizei. 




 





 

Kommentare

  1. Wunderschöne Landschaftsbilder und von drei so scheint es zufriedenen (und hoffentlich wieder gesunden) Bernern/Bernerin!

    Herzliche Grüsse
    MaRu

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  2. huere geils outo =) u für wär vo öich isch dr rollstuel chläber ;-) gruss klausi

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