Der fahrbare Untersatz (BoB) ist erstanden
und wir befinden uns an den Traumsurfstränden von WA (Western Australia), ohne
Surfbrett, da sich hier nur die Grossen ranwagen. Dieses neuerlangte
Freiheitsgefühl barg aber noch ein bis zwei Tücken, bis es sich einstellte.
Nach einem entspannten Neurjahrstag ohne
Sorgen und Möglichkeiten etwas für unseren Van zu tun, starten wir voller Kauflust in den 2. Januar. Gegen
Mittag treffen wir die Busbesitzer Henri und Rapha zwei Work-and-Traveller aus
Nordfrankreich und fahren gemeinsam zu einem Automechaniker, dem wir für viel Geld den
Auftrag erteilen den Toyota Hiace (Baujahr 1987, ja etwas alt) auf Mängel zu
inspizieren. Wir haben davor dasselbe mit den Besitzern getan und sie für vertrauenswürdig, sympathisch
und aufrichtig befunden. Wir sind keine Autoversteher, dafür haben wir gute
Menschenkenntnisse und gehen davon aus, dass dies so ähnlich funktioniert wie
mit Hunden und ihren Herrchen. Während der Mechaniker sich ans Werk macht, versuchen
wir den ausgehandelten Autopreis (5700 $) bar in die Hand zu kriegen, um ihn
später weiterzureihen. Dies ist einfacher gesagt als getan, denn als ehemalige
Studenten, haben wir noch 2000er Limiten auf unseren Konten. Eine nach der
anderen Karte wird eingeschoben und der maximale Betrag abgehoben, bis zur
Kreditkarte, welche den Betrag aber nicht hergeben will. Auf einmal wird sie
eingezogen, kurz darauf von der freundlichen Bankangestellten wieder
rausgegeben und erneut eingezogen. Was zum Henker? Nur diesmal ist die Frau
hinter der Glasscheibe überfordert und nach einem sichtlich harzigen bis geshässigen
Gespräch mit einem Kreditkartensichterheitsinstitut nicht mehr bereit die Karte
auszuhändigen. Da hilft auch kein Fax von Credit Suisse und kein mitleiderregender
Blick mehr. Etwas konsterniert, ohne Geld und viel zu spät treffen wir uns
wieder mit den Vanbesitzern beim Automech, wo wir die hoffentlich nur temporäre
Geldpleite beichten müssen. Unsere Menschenkenntnisse täuschten uns nicht, der Van ist in
Ordnung, aber der Deal kann heute nicht steigen.
Pünktlich zum Abendessen steht Mätthu (mit Bankkonto in der Schweiz
und Kreditkarte) in der Hosteltür und wird von uns herzlich begrüsst. Noch am selben Abend treiben
wir das nötige Kleingeld auf und sind zuversichtlich, damit die letzte Nacht in
einem Hostel verbracht zu haben.
Bereits frühmorgens treffen sich Mätthu und
Janina mit Henri in Fremantle, um den Autobesitzer zu transferieren, während
Benj das nächste Spital aufsucht, um sich erneut untersuchen zu lassen (keine
Angst, die Resultate liegen bereits vor und ihm geht es gut). Der Nachmittag
wird mit Reifenwechsel, Provianteinkauf und letzten Roadtriptipps, sprich
welche Streicheleinheiten brauch BoB und wie hoch sind die Bussen für illegale
Passagiere etc., von Henri verbracht.
Am Morgen des 4. Januars 2014 startet, nur fünf Tage nach
unserer Ankunft in Down Under, offiziell unser Roadtrip einmal quer durch die
Insel. BoB ist noch etwas verschlafen und bereitet uns ein paar Schreckminuten,
doch dann geht's los. Die erste Nacht verbringen wir, nach einem Sonnenuntergang
mit malerischem Leuchtturm im Vordergrund, auf einem Sportplatz in Bunbury.
Wildcampieren in besiedelten Gegenden Australiens ist illegal und dementsprechend
ein Versteckspiel mit der Polizei: bei Tageslicht den Schlafplatz inspizieren,
in der Dunkelheit hinfahren, nächtigen, frühmorgens wegfahren. BoB macht dabei
eine gute Figur und bietet Platz für alle drei Musketiere. Einzig wenn wir BoB auf unbefestigte
Strassen führen, beginnt er zu scheppern und klappern, es fühlt sich an,
als würde er gleich
auseinanderfallen. Was wir mangels Vorbereitungen nicht wussten, Australiens Zeltplätze
sind fast ausschliesslich über solche Sandstrassen zu erreichen. Das Motto lautet demnach:
Bärner on Bus (BoB) spielen Verstecken mit der Polizei.
Wunderschöne Landschaftsbilder und von drei so scheint es zufriedenen (und hoffentlich wieder gesunden) Bernern/Bernerin!
AntwortenLöschenHerzliche Grüsse
MaRu
huere geils outo =) u für wär vo öich isch dr rollstuel chläber ;-) gruss klausi
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