Bei Nacht erreichen wir Varanasi und die Stadt scheint zu Beginn alle Klischees, die man uns erzählt und von welchen wir gelesen haben, zu erfüllen. Überall brennende Müllberge, die damit einhergehende schlechte, stinkende Luft, verstopfte Strassen und massenhaft pilgernde Indern. Als wir nach einer 20-minütigen Rikschafahrt unser Guesthouse zuvorderst an den Gahts (Treppen die zum heiligen Fluss Ganges runterführen) erreichen, scheint die Welt eine ganz andere zu sein. Da nur kleine verwinkelte Strassen hinführen, durch welche keine Rikscha passt, ist es hier unfassbar ruhig und auf dem Rooftoprestaurant sogar richtig gemütlich.
Varanasi ist die Stadt, welche von jedem Hindu mindestens einmal in seinem Leben besucht werden muss, um im Fluss Ganges rituelle Waschungen zu vollführen und in welchem nach seinem Ableben die Asche verstreut wird. Im Zug nach Varanasi haben wir deshalb im Sterben liegende Menschen gesehen (einige schienen dem Tod näher zu sein als dem Leben), die darauf hoffen, in der von Shiva höchstpersönlich gegründeten Stadt sterben zu können, um direkt am Ganges unter freiem Himmel kremiert zu werden.
Während der nächsten zwei Tage schlendern wir immer wieder die Gahts auf und ab, die unterteilt sind nach Gaht zu rituellen Waschungen für Süd- und Nordinder, Kleiderwasch- und Kremations-Gaht, wo wir, für uns befremdend, einen toten, brennenden Menschen zu Gesicht bekommen. Um das Ganze kurz zu rekapitulieren; im von Abgas, Müll und der Asche von Millionen Indern total verschmutzten Ganges, wird gebadet, Zähne geputzt und Wäsche gewaschen. Für uns Europär absolut unvorstellbar, in dieses Gewässer auch nur den kleinen Zehn zu stecken.
Varanasi ist die Stadt, welche von jedem Hindu mindestens einmal in seinem Leben besucht werden muss, um im Fluss Ganges rituelle Waschungen zu vollführen und in welchem nach seinem Ableben die Asche verstreut wird. Im Zug nach Varanasi haben wir deshalb im Sterben liegende Menschen gesehen (einige schienen dem Tod näher zu sein als dem Leben), die darauf hoffen, in der von Shiva höchstpersönlich gegründeten Stadt sterben zu können, um direkt am Ganges unter freiem Himmel kremiert zu werden.
Während der nächsten zwei Tage schlendern wir immer wieder die Gahts auf und ab, die unterteilt sind nach Gaht zu rituellen Waschungen für Süd- und Nordinder, Kleiderwasch- und Kremations-Gaht, wo wir, für uns befremdend, einen toten, brennenden Menschen zu Gesicht bekommen. Um das Ganze kurz zu rekapitulieren; im von Abgas, Müll und der Asche von Millionen Indern total verschmutzten Ganges, wird gebadet, Zähne geputzt und Wäsche gewaschen. Für uns Europär absolut unvorstellbar, in dieses Gewässer auch nur den kleinen Zehn zu stecken.
Nach drei Tagen Varanasi setzen wir uns in einen neunstündigen Tageszug nach Katni, einem notwendigen Zwischenhalt im untouristischen Nirgendwo, auf dem Weg in den Bandhavgarh Nationalpark, um dort Benjs Geburtstag zu feiern. Die Übernachtung im Park kostet das Fünfzehnfache einer durchschnittlichen Nacht in Indien. Gelohnt haben sich die zeitlichen und finanziellen Strapazen aufgrund einer fiesen Wendung des Schicksals schlussendlich nicht wirklich. Aber der Reihe nach.
Janina geht es im Zug nach Varanasi von Stunde zu Stunde schlechter. Neben Fieberschüben setzten auch noch Schwindelanfälle ein. In Katni angekommen, checken wir schnellstmöglic ein und Janina schläft sich binnen elf Stunden das Fieber weg. Am darauffolgenden Tag scheint dem Indienhighlight mit Tigersafari nichts mehr im Weg zu stehen. Wir fahren mit dem Taxi zwei Stunden in die Pampa raus und werden vom süssen, stotternden Mr. Singh empfangen. Die Bungalows sind wunderbar gelegen, die Innenausstatung erinnert an englische Safaris zu Kolonialzeiten und anstelle von hupenden Autos hören wir Vögel, Affen, Tiger und Leoparden. Guter Dinge und voller Vorfreude buchen wir eine Safari für den nächsten Tag, Benjs Geburtstag.
Nur zwei Stunden später fängt's wie aus heiterem Himmel fängt Benjs Bauch an zu rumoren, das Fieber klettert innerhalb von ein paar Stunden auf 39.5 Grad und er kann nichts bei sich behalten. Der Leser möge sich den Rest selbst ausmalen. Anstelle eines Nachtessesn gibt's Immodium, Motilium, Dafalgan, Tee und eine halbe Banane. Die Resortangestellten erfüllen der Krankenschwester Janina jeden Wunsch, alle sind um Benjs Wohl besorgt und versuchen im Rahmen ihrer Möglichkeiten, wenn auch nicht sehr fachmännisch, zu helfen. Gegen 19 Uhr kommt auf Geheiss des Resortbesitzers ein Medizinmann auch Arzt genannt, der wahrscheinlich nur im Nebenfach Medizin studiert hat, um einen Malariaschnelltest durchzuführen (Benj hat keine Malaria). Der "Arzt" ist die wenig vertrauenserweckende, aber sympathische Person links im Bild. Ohne zu zögern werden die Anweisungen des Medizinmannes drei Dafalgan und zwei Ibuprofen täglich einzunehmen missachtet und per Telefon eine Zweitmeinung von Dr. Walter Widmer, Benjs Hausarzt, eingeholt. Es folgt eine wenig erholsame Nacht, welche mit 38 Grad Fieber am Geburtstagsmorgen endet und damit die Partylocation von Tigersafari im Dschungel auf Gehetze zwischen Bett und Toilette verlegt.
Nachtrag: Antibiotika wurden nach einem weitern Tag des Leidens verordnet und Benj scheint nun über den Berg zu sein.
o nei, schön geits nech widr bessr...! danke für die idrückleche bilder u gschichte! ggglg, klaus
AntwortenLöschenArmer Benj, arme Janina! Sind froh, geht es euch wieder besser! Du hast ja noch viele Geburtstage vor dir! Ganz liebe Grüsse aus Bodö! MaRu + PaHe
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