Rumhampeln in Hampi (15.11.13-17.11.13)


Der erste Tag in Hampi beginnt wie jeder andere, wenn man als Touri aus einem ebensolchen Bus an einem touristischen Hotspot angelangt: Rikscha, Tuk-Tuk, Tour, Mr., Sir! Blendet man das Geschrei und Gedränge erst einmal aus, was wir uns in dreieinhalb Monaten als Fähigkeit erworben haben, erkennt man sogleich die bestechende Schönheit des Ortes. Hinter dem ersten überdimensionierten Kieselstein aus Granit geht die Sonne über dem heiligen Badewasser Krishnas auf und taucht die umliegenden, leicht rötlichen Hügelketten  geschliffener Gesteinsbrocken in ein warmes Licht. Wir satteln unser Gepäck und trotten noch etwas müde den Hügel zum Basar hinunter, in den Tag hinein.

Hampi ist eine indische Miniaturvariante Ankor Wats in Kambodscha, die eher mit ihrem Backpackercharme besticht, als mit den teilweise sichtbaren Tempelruinen und royalen Bauten. Trotz des antiken Anscheins, ist die ehemalige Hauptstadt jünger als Janinas ehemaliges Zuhause im Emmental, mit dem Unterschied geplündert und verlassen worden zu sein. Die Ruinen wurden erst vor etwas mehr als zehn Jahren zum UNESCO-Welkulturerbe erklärt, was aber nur bedingt hilft, die Gebäudlichkeiten in Schuss zu halten. Manche Stützpfeiler wurden noch von den Engländern zur Kolonialzeit angebracht und ansonsten scheint die Bewahrung der Paläste und Tempel nur sehr langsam voranzugehen. Ein kleines Exempel dessen ist der ausgegrabene Ramatempel, der vor einem Jahr mit Regenwasser geflutet wurde, sich heute als kleiner Teich mit Fischen präsentiert und die Stadien eines geschlossenen Ökosystems durchlaufend in ein paar Jahren eine bevölkerte Moorlandschaft abgeben wird. Der trockene Kommentar des Tourguides dazu: „Because of the rainwater it’s nice and cool down here. If you want to see all of the temple just take off your shoes and have a look around.“ 

Zu geniessen sind in Hampi dementsprechend nicht in erster Linie die Tempel und Paläste, sondern die geringe Dichte an Menschen, die atemberaubenden Gesteinsformationen, die jeweils zu Sonnenauf- und Untergang erklommen werden können und die entspannte Atmosphäre im Travellerdorf. Um diese vollständig und ohne Zwischenfälle geniessen zu können, muss man bloss zwei, drei Tipps berücksichtigen. 

  1. Bananen sollten nie auf offener Strasse gegessen werden, denn sonst wird man von frechen Affen attackiert (für weitere Auskünfte, bitte direkt an Janina wenden)
  2. Kaufangebote oder ungewollte Informationen zu Bus- und Flugtickets weist man am einfachsten mit einem berndeutschen „nei, nei“ von sich (ist authentisch für uns und trotzdem verständlich für die Hindi sprechenden Inder).
  3. Die beste Lasagne kriegt man wider erwarten nicht in Italien, wo sowohl die Erwartungen, wie auch die Preise relativ hoch liegen. Nein, die beste Lasagne wird in Hampi von einem Inder zubereitet, der vermutlich nicht einmal weiss, warum wir dafür nach Italien fahren würden.









Kommentare

  1. Mannomann diese Bilder... Wunderschön!!! Danke dafür und den interessanten Bericht!
    Grad vorhin habe ich im Bund zum Morgenkaffee einen Bericht über Ankor Wat gelesen. Und im Kino läuft der Film Lunchbox, der in Mumbai spielt. Von diesen Transporten habt ihr ja geschrieben und Fotos hochgeladen. Wir werden uns den Film ansehen und euch so ein bisschen nahe sein ;-)
    Viel Liebes und herzliche Grüsse aus der schönkalten :-) Schweiz.
    MaRu

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  2. cooli bilder!!! dlasgane tönt besser als dr tomatesaft usgseht ;-)
    gruss klausi

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