Von Hampi fuhren
wir mit einem Nachtzug 10 Stunden Richtung Bangalore, um nach einem ganztägigen
Aufenthalt in dieser nicht besuchenswerten Stadt, am selben Tag noch einmal
einen Nachtzug zu besteigen, der schlussendlich nach 12 Stunden Fahrt in Kochi
ankam.
Zugfahrt nach Bangalore |
Fort Kochi
besteht aus vielen Kolonialbauten, wovon leider eine Menge dem Zerfall erliegen,
jene die restauriert und herausgeputzt sind, strahlen dafür umso schöner. In
Kochi haben die Portugiesen, die Holländer und die Briten ihre Spuren
hinterlassen, was sich in den ebengenannten Gebäuden wiederspiegelt. Per
Fahrrad kurven wir durch die unzähligen Strassen und Seitengassen, schauen uns
die chinesischen Fischernetze, den Dutch Palace und die Dhobis (hier werden in
Indien die Kleider von einer separaten Jati, einer eigenen Arbeiterklasse, von
Hand gewaschen und gebügelt) an, geniessen ein Abendessen am Pier und landen
unter anderem am kleinen, total zugemüllten
Sandstrand. Der Strand und die stinkende, schwarze Wassermasse, die davor
schwappt sind über und über mit Plastikteilen und Styropor
bedeckt. Das Unglaubliche, die Inder selber scheint dies nicht gross zu stören,
nehmen sie doch am Morgen in dieser Brühe
einen Frühstücksschwumm. Für dieses Spektakel hat Janina sogar ihre Joggingrunde unterbrochen und
fassungslos zugeschaut, wie sich die Plantschenden zwischen dem Müll ihren Weg bahnen.
Kleiner Exkurs: Obwohl
wir uns an sehr vieles hier gewöhnt haben, werden wir uns bis ans Ende unserer
Indienreise nicht an die Unmengen an Müll,
welche überall herumliegen,
gewöhnen können. Den Mülleimer gibt es in
Indien nicht. So wird der gesammte Abfall, welcher z.B. während einer Zugreise
anfällt, einfach aus dem Fenster geworfen (ist praktisch, da die meisten Züge keine Scheiben haben). Wird auf dem
Perron etwas konsumiert, landet der Abfall auf den Gleisen, vom Auto aus landet
er auf der Strasse und bei den Resorts am Strand wird alles auf einen Haufen
gekehrt und morgens in aller Früh,
unter beissend schwarzem Plastikgeruch, am Strand angezündet und verbrannt. Bis jetzt sammeln wir trotzdem noch jedes Abfallstücken von uns und entsorgen es im
Hotelzimmer, mit dem Wissen, dass auch dieser Müll auf offener Strasse angezündet wird.
Da Kochi schon seit frühster Geschichte für den Gewürzhandel bekannt ist, gibt es eine grosse Auswahl an Gewürzsouvenirs und Krimskrams. Nach einer wenig ergiebigen Shoppingtour, wollen wir zwei Packete in die Schweiz schicken, was sich sehr schnell als zeitintensives Unterfangen herausstellt, da in Indien vor einem Monat das Packetwesen wegen eines terroristischen Aktes geändert wurde. Neu dürfen keine Esswaren, metalischen Gegenstände, Flüssigkeiten und elektronischen Geräte mehr mit der staatlichen Post verschickt werden.
Wenn man nun ein Packet verschicken will, muss man folgendes machen:
Mit den zu verschickenden Gegenständen geht man zu einem Schneider (Schneider, what the f**k?!), um gemeinsam mit ihm zur Post zu gehen. Dort werden die Gegestände der netten Dame am Schalter gezeigt, welche dann entscheidet, ob man die Sachen verschicken darf oder nicht. Wenn ja, kriegt man ein Dokument ausgehändigt, welches man dem Hotelmanager (!) zum unterzeichnen und abstempeln bringt. In der Zwischenzeit ist das tapfere Schneiderlein in sein Atelier zurückgekehrt, packt die Gegenstände in einen Plastiksack ein und klebt diesen zu. Das gesammte Bündel wird dann in ein Stück Stoff ein- und von Hand zugenäht. Zum krönenden Abschluss wird die Naht mit Kerzenwachs versiegelt. Mit diesem Kunstwerk, dem Zettel des Hotelmanagers und ein wenig Frust kehrt man zur Post zurück. Dort gib man alles ab und füllt zu guter letzt noch ein seitenlanges Formular aus, bevor das Packet gewogen, bezahlt und abgeschickt wird, um hoffentlich irgendeinmal in der Schweiz zu landen...
Kochi |
geili outowärchstat ;-)
AntwortenLöschengruss klausi
Huss, diese Zugfahrt...Und ich fand es im Sechserabteil mit vier Personen im Zug nach Berlin schon eng:-)
AntwortenLöschenDanke für den Bericht und die Fotos.
Ganz liebe Grüsse
MaRu
Geschäftlich :-)
AntwortenLöschenIch habe euch grad eine Mail geschrieben (Freitag,29.12. um 11 Uhr) und habe eine Fehlermeldung erhalten. Schreibt ihr mir kurz, falls ihr diese Mail nicht erhalten habt. Und die von Heinz vom 21.12. mit dem Schnee von Bern?
Eventuell will mein PC nicht an gmail verschicken?!?
Liebe Grüsse
MaRu
deine mail habe ich nicht erhalten,die von papa schon.hast du unsere von heute erhalten?
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