Frühstücksbuffet mit König und Fussballprofis (15.9.13)

Je weiter wir in den Süden vordringen, desto schlechter sprechen die Menschen Englisch. Was heisst schlechter, eigentlich spricht hier in Songkhla nicht einmal die Frau von der Touristeninformation Englisch. Mit Händen, Füssen und schlussendlich mit einem Roller, kämpften wir uns zur, wie wir später bemerkten, angesagtesten Hoteladresse vor. Während des Frühstücksbuffets mischten wir uns unter die augenfällig unterschiedlichen Gruppen. Da hatte es ein ganzes Fussballteam, Inder, ganz viele Malayen und Pärchen die im Partnerlook unterwegs waren. Einige Gespräche später wussten wir: Das Fussballteam (Songkhla United) spielt heute Abend in der Thai Premier League gegen Army United, die Pärchen sind in einem Lovecamp "for love and better sex" und ganz nebenbei residiert der malaysische König mit Gattin in diesem Hotel.
Wir entschlossen uns kurzerhand den König zu suchen, Tickets für das Fussballspiel zu kaufen und den Pärchenevent sausen zu lassen, da wir uns nicht wie Zwillinge kleiden konnten (wollten) und es im Bett noch rund läuft. 
Abends auf der Suche nach dem König sahen wir von ihm ausser dem hübschen Bild im Aufzug, den Blumen vor seinem Zimmer und seinen Untertanen mit farbigen Kopftüchern nichts. Die Pärchen, welche wir am Morgen noch im Zwillingslook gesehen hatten, waren in Ballkleider und feinsten Zwirn gewickelt. Daneben sahen wir aus wie Proleten und entschlossen uns, unserem Aussehen alle Ehre zu machen und dem Fussball zu fröhnen. 
Vor dem Stadion gab es die üblichen Essensstände und im Stadion gingen die Thais richtig ab. Es hatte geschätzte 1500 Zuschauer, wovon etwa 50 dem Gegner zuzuordnen waren. Diese machten mit Fahnen, Pompons und Trommeln Stimmung.
UNSER Songkhla United holte einen 0-1 Rückstand auf, war klar spielbestimmend und setzte den Army United Torwart, der eine ähnlich grosse Fehlerquote wie Zuberbühler zu seinen besten Zeiten aufwies, ständig unter Druck. Nach einem desolaten Abwehrfehler von Seydou Koné (Elfenbeinküste) fiel entgegen dem Spielverlauf das 2-1 für Army United. Obwohl Songkhla alles nach vorne warf, schaute ausser einem Pfostenschuss nichts zählbares mehr heraus. Nach dem Schlusspfiff schossen wir noch ein Erinnerungsfoto mit dem japanischen Vollprofi Daiki Higuchi (wer kennt den nicht?!), welcher mein Informant beim Frühstücksbuffet war und mir vom bevorstehenden Match erzählte. 
Entegen dem Beschrieb im Reiseführer ist Songkhla keine vergessene Provinzstadt, sondern der Ort an dem sich Könige und Fussballprofis gute Nacht sagen.







Kommentare

  1. Liebe Janina, lieber Benj

    Danke für den amüsanten Bericht und die Fotos. Wer weiss, vielleicht wird dieser Daiki Higuchi mal berühmt und dann hast du eine Foto der ersten Stunde:-)
    Herrlich, was ihr alles erlebt und erstaunlich, wie man sich trotz sprachlichen Verständigungsschwierigkeiten verstehen kann.

    Danke, dass ihr auch immer wieder die Orte, an welchen ihr seid, nennt, so kann ich diese auf dem Atlas, der Karte suchen. Ich freue mich jedes mal, wenn ich denke: Jetzt sind die beiden Reisenden hier... Manchmal lese ich auch in Wikipedia etwas von der Gegend. Ihr seht, ihr habt interessierte "Mitreisende".

    Nun grüsse ich euch beide ganz herzlich aus dem heute regnerischen, gemütlichen Berner Oberland
    Mit einer lieben Umarmung

    MaRu

    AntwortenLöschen
  2. ui nei Benj dä Bart!! Laht d Janina drfür d Achsuhaar lah wachse?
    Liebi Grüess us Bärn, Räge, 12 Grad... Schweini

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen